Prof. Dr. Dr. Habil.Manfred Estler

Manfred Estler hat die Landwirtschaft "von der Pike auf" erlernt. Nach Landarbeits- und Landwirtschaftslehre, sowie einigen Jahren als Praktikant und Junior-Verwalter auf verschiedenen Betrieben in Unterfranken und Hessen besuchte er die Höhere Landbauschule in Michelstadt/Odw.. Nach weiteren Praxis-Jahren war er im Rahmen eines Forschungsauftrages beim Kuratorium für Technik in der Landwirtschaft (KTL) in München tätig. Es schloss sich ein Landwirtschaftsstudium an den Universitäten Gießen und Freising-Weihenstephan an. Nach dem Diplomexamen trat er in das Institut für Landtechnik in Weihenstephan (Direktor: Prof.Dr.-Ing. W.G.Brenner) ein, wo er neben einer vielseitigen Forschungstätigkeit auch umfangreiche Lehraufgaben bei Vorlesungen und Praktika zu erfüllen hatte. In diese Zeit fallen auch Dissertation und Habilitation sowie die Ernennung zum Universität-Professor.

 

 

Während über einen langen Zeitraum seiner Forschungstätigkeit die Mechanisierung des Maisanbaues von der Feldbestellung und Aussaat bis zur Ernte und Konservierung im Vordergrund stand, bildeten in der Folgezeit die schonende, standort- und umweltgerechte, schlagkräftige und kostensparende Bodenbewirtschaftung den Schwerpunkt seiner Arbeiten. Die Beachtung der Wechselwirkungen zwischen Technik, Boden und Pflanze wurde angesichts der Forderungen nach höherer Schlagkraft und termingerechter Arbeitserledigung, und als Folge dessen des vermehrten Einsatzes leistungsstarker und schwergewichtiger Traktoren und Bodenbearbeitungsgeräte immer vorrangiger. Neben Untersuchungen zur konventionellen Bodenbewirtschaftung mit dem Pflug nahmen in seinen Forschungsarbeiten deshalb die Entwicklung und Erprobung von Geräten und Arbeitsverfahren zur Bodenbearbeitung und Feldbestellung in möglichst wenigen Arbeitsgängen, speziell auch mit zapfwellengetriebenen Geräten, einen breiten Raum ein. Lösungen zur konsequenten Kombination von Geräten mit verschiedenen Bearbeitungseffekten, aber auch für die Minimal-Bestelltechnik bis hin zur Druschsaat wurden im praktischen Einsatz unter verschiedenen Standortbedingungen erprobt und einsatztechnisch/ökonomische Kenndaten erarbeitet, um ihre Einbindung in komplette Arbeitsverfahren zu ermöglichen.

 

 

Was lag näher, als die umfangreichen praktischen Erfahrungen und die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten, ergänzt durch grundlegende Betrachtungen zum Boden als Pflanzenstandort, dem Praktiker zugänglich zu machen. Damit soll sein Gespür für eine aus bodenkundlicher, pflanzenbaulicher und landtechnischer Sicht zweckmäßige Bodenbewirtschaftung geschärft werden. Daneben war es ein besonderes Anliegen, einsatztechnische und ökonomische Kenndaten zum Maschineneinsatz aufzuzeigen, aber auch Lösungsansätze für zeitgemäße Bodenbewirtschaftungsverfahren in diesem praxisorientierten Buch vorzustellen.